Diskurs

Zum Stand der neuen Dramatik

Jahr für Jahr treten nicht nur eine Reihe Autor*innen im Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikpreis an, sondern mit ihnen auch unterschiedliche Poetologien, ästhetische Strategien und politische Haltungen. Jeder Jahrgang bildet damit den aktuellen Stand der Gegenwartdramatik ab. Und liefert eine Antwort auf die Frage: Was hat das Theater zur Lage der Dinge zu sagen?

Die Juryabschlussdebatte © chr

Mülheimer Dramatikpreis 2024: die Preisdebatte

Ruckzuck

Wenig Lust auf negative Urteile: Die Preisjury beugte sich lange liebevoll über die Stückeauswahl und vergab den Mülheimer Dramatikpreis am Schluss im Turbo.

Von Svenja Plannerer

Applaus für Elfriede Jelinek in Karlsruhe © David Baltzer

Schreiben fürs Theater

6 Thesen zur neuen Dramatik

Am Tableau der nominierten Stücke sind die prägenden Ästhetiken der Gegenwartsdramatik zu erkennen. Und ihre Leerstellen.

Von Christian Rakow und Michael Wolf

Uralter Stoff: die Bibel © Christa Nöhren / pixelio.de

Korrektur der Klassiker

Im Magnetfeld des Mythos

Viele zeitgenössische Dramen reiben sich an klassischen Stoffen. Um etwas über uralte Muster menschlicher Erfahrungen zu erzählen. Aber auch, um gezielt Korrekturen an den Altvorderen vorzunehmen.

Von Georg Kasch

Sivan Ben Yishai © Christian Kleiner

Dramatikerin Sivan Ben Yishai im Interview

Jede Nacht woanders

Sivan Ben Yishai ist schon ein Stammgast in Mülheim. Im Interview verrät die Dramatikerin, was das Schlimmste am Schreiben ist. Und was man in queeren Kontexten niemals tun sollte.

Von Svenja Plannerer

Falk Richter © Birgit Kaulfuß

Autor und Regisseur Falk Richter im Interview

"Das Gift sickert ein"

Als sein Vater starb, konnte Falk Richter nur noch über seine Familie schreiben. Im Interview spricht der Autor und Regisseur über das Aufwachsen im homophoben Patriarchat der Achtziger und über die Tücken der Erinnerung.

Interview von Falk Lörcher

"südpol.windstill" von Armela Madreiter© Susanne Reichardt

Schauspiel im Kindertheater

Verfremde dich!

Regelmäßig kommen erwachsene Schauspieler*innen in die Verlegenheit, kindliche Figuren zu spielen. Kann das gutgehen? Ja, denn im Kindertheater haben sie für solche Fälle einen Superhelden: Bert Brecht!

Von Falk Lörcher

Felicia Zellers "Antrag" © Axel J. Scherer

Düstere Familienbilder

Untrautes Heim

Familiengeschichten sind das große Thema unserer Tage. Und kein behagliches. Wer Familie sagt, muss offenbar auch Gewalt sagen.

Von Marlene Drexler

Publikumsgespräch mit Sivan Ben Yishai © sp

Publikumsgespräch Sivan Ben Yishai

My own personal Jesus

Das letzte Publikumsgespräch zeigte eine Dramatikerin mit theologischer Verve und verriet, wie die Dinge in Mülheim manchmal anders laufen als am heimischen Uraufführungtheater.

Von Michael Wolf

"Nora"-Bühnenbild von Katja Haß © sp

Foyer-Getuschel Sivan Ben Yishai

Geschichte umschreiben

Sivan Ben Yishais "Nora" kommt bei den Zuschauerinnen, die wir sprachen gut weg. Aber man muss gut vorbereitet sein.

Stimmen gesammelt von Svenja Plannerer

Schauspielerin Lina Beckmann spielt "Laios" © Katja Strempel

Interview mit Lina Beckmann über ihr "Laios"-Solo

Das Gehirn ist ein besonderer Muskel

Lina Beckmann hat mit ihrem "Laios"-Solo Mülheim im Sturm erobert. Woher rührt diese Kraft? Im Interview spricht die Schauspielerin über ihre Annäherung an den Text von Roland Schimmelpfenning und über den Einfluss des Publikums auf ihr Spiel.

Interview von Marlene Drexler

KinderStücke-Siegerin 2024: Armela Madreiter © Daniela Motzkus

Über die Jurydebatte zum KinderStückePreis

Expedition geglückt

Der KinderStückePreis 2024 ist vergeben. Armela Madreiter siegt mit "südpol.windstill". Nach öffentlicher Jury-Debatte. Den Sieg trägt nicht nur ein erstklassig gearbeiteter Text davon, sondern auch ein poetisches Programm.

Von Michael Wolf

Das Publikumsgespräch zu "Juices" von Ewe Benbenek © geka

Publikumsgespräch Ewe Benbenek

Au Pairs geht's genauso

"Du sagst immer das gleiche!" – Vom Ringen mit Sprache in einem fremden Land erzählt Ewe Benbenek auf dem Podium im Anschluss an das "Juices"-Gastspiel. Und findet Rückhalt im Publikum.

Von Georg Kasch

Theaterbesucher Sascha © md

Foyer-Getuschel Ewe Benbenek

Kleine Mittel, große Poesie

Wie fanden die Zuschauer*innen Ewe Benbeneks "Juices" in der Mannheimer Inszenierung? Wir haben nach der Vorstellung Eindrücke gesammelt. Das Fazit: Ziemlich gut!

Stimmen gesammelt von Marlene Drexler

Applaus für Falk Richters "The Silence" © sp

Foyer-Getuschel Falk Richter

Prädikat "empfehlenswert"

Wie kam Falk Richters "The Silence" von der Berliner Schaubühne in Mülheim an? Wir haben nach der Vorstellung zwei Zuschauer*innen gefragt, die sich von dem Stück sehr berührt zeigten.

Stimmen gesammelt von Svenja Plannerer

Falk Richter (rechts) beim Publikumsgespräch © miwo

Publikumsgespräch Falk Richter

Das klingt familiär

Beim Publikumsgespräch beantwortet Autor Falk Richter auch sehr persönliche Fragen. Nur an einer Stelle blockt er ab.

Von Falk Lörcher

Lina Beckmann und Roland Schimmelpfennig © chr

Publikumsgespräch Roland Schimmelpfennig

Sexy Ungeziefer

Beim Publikumsgespräch gibt sich Dramatiker Roland Schimmelpfennig redselig. Und überrascht mit einer Liebeserklärung.

Von Marlene Drexler

Elke hat Tickets für alle sieben Festival-Stücke © md

Foyer-Getuschel Roland Schimmelpfennig

In jedem Halbsatz eine ganze Welt

Ob bei Neulingen der Theatertage oder Wiederholungstätern – dieses Mal fiel nach der Vorstellung im Foyer immer wieder der gleiche Name.

Stimmen gesammelt von Marlene Drexler

Felicia Zeller (zweite von rechts) beim Publikumsgespräch © md

Publikumsgespräch Felicia Zeller

"Ich habe viel beschönigt"

Nach der Vorstellung setzt Dramatikerin Felicia Zeller neue Maßstäbe in Sachen Coolness. Doch dann meldet sich aus dem Publikum die harte Realität zu Wort.

Von Christian Rakow

Zum Zeller-Abend kam viel junges Publikum © md

Foyer-Getuschel Felicia Zeller

Aus dem Abseits geholt

Gewalt gegen Frauen – ein Thema, das in seiner schonungslosen Darstellung bei Felicia Zeller erschüttert. Trotzdem sind nicht alle im Publikum deprimiert nach Hause gegangen.

Stimmen gesammelt von Marlene Drexler

Rainald Goetz beim Publikumsgespräch in Mülheim © chr

Publikumsgespräch Rainald Goetz

Im Ameisenhaufen

Das Künstlerteam der Goetz' Produktion war fast in Ensemblestärke mit Regisseurin Claudia Bossard aufs Podium gekommen. Nur ein Protagonist des Abends zeigte seinen Rücken.

Von Marlene Drexler

Zuschauer Lennart im Foyer der Stadthalle © md

Foyer-Getuschel Rainald Goetz

Am Grübeln

"Wann hat man das Deutsche Theater Berlin schon mal so direkt vor seiner Haustür", sagt Zuschauerin Monika. Die Inszenierung klingt bei ihr wie bei anderen im Foyer nach.

Stimmen gesammelt von Marlene Drexler

Szenen für morgen

Wie privilegiert sind Kakerlaken?

Vier Wochen hat eine Gruppe Autor*innen gemeinsam an einem Stück über die Klimakrise gearbeitet. Ensemblemitglieder des Schauspielhaus Bochum präsentierten das Ergebnis gestern in einer Urlesung.

Von Svenja Plannerer

Publikumsgespräch Thomas Köck

Die große Standpauke

Wie sehr fühlt man sich von Thomas Köcks Klimakrisenstück "forecast:ödipus" als Publikum ertappt? Beim Nachgespräch ging es auch um die politische Macht der Senioren.

Von Svenja Plannerer

Foyer-Getuschel Thomas Köck

Überwältigt, erschöpft, erleichtert

Lob für die Aktualisierung des antiken Stoffs, Kritik fürs Repetitive der Form. "forecast:oedipus" von Thomas Köck im Spiegel des Publikums.

Stimmen gesammelt von Svenja Plannerer

Foyer-Getuschel Thomas Freyer

Halt auch immer schöne Geschichten

Wie fand das junge Publikum Thomas Freyers "Geschichten vom Aufstehen" vom tjg Dresden? Wie haben nach der Vorstellung drei Zuschauer*innen befragt. Nach anfänglichen Momenten der Verwirrung konnten sie sich schnell in die Handlung einfinden.